Blogge mit mir! Lass uns gemeinsam hummeln!
Bunte Schmetterlinge, fleißige Bienen, geschäftige Hummeln und sonstige Tierchen – die Welt der Psychologie und des Lebens gleicht einer Wiese im Frühling, im Sommer UND im Herbst. Keine Situation gleicht der anderen. Alle sind immer – irgendwie und irgendwo – unterwegs und in Bewegung. Genauso vielfältig sind die Themen meines Blogs.
Es sind übrigens die Hummeln, die es mir persönlich angetan haben. Hast du gewusst, dass die kleinen dicken Brummer ziemlich intelligent sind? Sie lernen durch „Abgucken“ bei ihren Artgenossen, verstehen die Prinzipien einer Lösung und – halte dich fest: Sie geben ihr Wissen sogar aktiv an ihre Kolleginnen und Kollegen weiter. Cool, oder? Also mich beeindruckt das sehr. Und genau aus diesem Grund möchte ich dich – EUCH – einladen, gemeinsam mit mir an meinen Texten zu schreiben. Was sind Eure Gedanken, Impulse und Erfahrungen?
Mach mit und schreib mit! Schreiben wirkt, denn es räumt Kopf und Seele auf. Also los! Trau dich! Ich bin gespannt und neugierig, welche Aspekte du in uns „hineinhummelst“.
Deine Tanja
Reife kennt Abschied
Ich liebe den Herbst. Die Farben schmeicheln meinen Augen. Das Rascheln des Laubes und dieser unbeschreibliche Duft in den Wäldern schenken mir ein wohliges Gefühl. Mein Herz geht auf, wenn ich morgens in die Kälte des Tages hineingehe und ich mich in meine warme Jacke einmummeln darf. Ja, der Herbst ist durch und durch meine Jahreszeit.
Früher habe ich häufig mit den anderen mitgejammert, wenn der Sommer Abschied genommen hat und die unbeschwerte Zeit am und im Bodensee zu Ende ging. Heute ist das anders. Heute genieße ich die Zeiten des Übergangs, wenn der ‚Goldene Oktober‘ in den ‚Grauen Herbst‘ übergeht. Denn auch wenn die Natur sich zurückzieht, so gibt sie zum Abschied noch einmal alles – ein Farbenspiel, das seinesgleichen sucht. Indian Summer überall.
Geduld braucht Frustrationstoleranz
27. September 2025. Heute ist mein Geburtstag. 57 Jahre. Alter ist für mich allerdings kein Thema. Noch nie habe ich damit gehadert. Während andere sorgenvoll auf den 40sten, auf den 50sten und auf den 60sten geschaut haben, ist mir das schon immer Wurst gewesen.
Die Frage „Wo sind nur all die Jahre geblieben?“ stell ich mir nicht, weil ich rückblickend ein solch‘ bewusstes und intensives Leben geführt habe, dass ich ziemlich gut weiß, was ich alles so in den letzten Jahrzehnten unternommen habe bzw. was passiert ist. Mein Fazit: Mein Leben verlief bisher megaaa! Was nicht bedeutet, dass es keine schwierigen Phasen gab. Ganz im Gegenteil sogar….
Die Entscheidung liegt VOR der Veränderung
Vielleicht denkt ihr ja jetzt: die Tanja hat gut reden, die ist ja mutig… aber wisst ihr was? Alle meine großen Entscheidungen – ob Trennung, neue berufliche Ausrichtung, oder jemanden einfach mal die Meinung zu sagen – sie alle haben unfassbar viel Zeit und Energie gebraucht. Nur um danach festzustellen: Hey, warum habe ich das nicht schon früher gemacht?
Dieses Phänomen ist übrigens wissenschaftlich ziemlich gut untersucht, dass der eigentliche Schmerz VOR der Entscheidung liegt und nicht wie befürchtet während oder danach. Drei Monate nach einer Entscheidung sind sich ca. 98 Prozent der Menschen sicher: mal gut, dass ich das gemacht habe. Und jetzt verrate mir, warum ausgerechnet du zu den restlichen 2 Prozent gehören solltest? … WEITERLESEN!
Selbstbekenntnis braucht Klarheit
Urlaub … das ist ja bekanntlich die schönste Zeit des Jahres. Nicht wahr, oder? Und Weihnachten und Geburtstage stehen für ein entspanntes Zusammensein, um gemeinsam zu genießen… Betonung auf „entspannt“ und „gemeinsam genießen“… Gewiss nimmst du meinen leicht ironischen Unterton wahr. Denn leider sah für viele Jahre meine Realität ganz anders aus… Und ich war selbst schuld daran, denn ich war es, die es ermöglicht hatte. „Erlernte Hilflosigkeit“ – so nennen wir Psychologen das, wenn Menschen Dinge tun, die andere daran hindern, es selbst zu tun. Paradoxerweise erlernen sie ausgerechnet durch unser Verhalten, Dinge nicht zu tun.
Ruhe braucht Einsicht und Wille
Ruhe… das ist doch das, was meine Eltern immer gebraucht haben, wenn sie sich zu einem Mittagsschläfe zurückgezogen haben. Und alles um sie herum still sein musste. Und zwar MUCKSMÄUSCHENSTILL. Selbst der Stecker vom Telefonapparat wurde gezogen, damit auch ja niemand ihre Ruhe stören könnte… Es hat ziemlich lange gedauert, bis ich verstanden habe, welch‘ kostbares Ritual da meine Eltern gepflegt haben…
Selbstliebe braucht Akzeptanz
Ach ja, was soll ich sagen? Wir Psychologen haben definitiv auch unsere Themen. Häufig wird uns ja nachgesagt, dass wir nur Psychologie studiert haben, um uns selbst zu therapieren. Mag sein. Mag aber auch nicht sein.
Mit vielen Konzepten aus der Psychologie habe ich mich übrigens lange schwergetan. Und tue es bei dem einen oder anderen immer noch. Vor allem bestimmte Begrifflichkeiten triggern mich – weil sie irgendwie nicht so richtig in mein Weltbild passen. Über meine zwiespältige Beziehung zur ACHTSAMKEIT habe ich ja vor kurzem erst einen Blogbeitrag geschrieben.
Aber auch mit Selbstliebe tue ich mich schwer.
Für’s Selbstvertrauen braucht es nicht viel
… Was bedeutet eigentlich „groß“ denken? Ein Beispiel: ich möchte vom Schreiben von Büchern leben können und sehe mich mit meinem Wohnmobil und meinem Hund an meiner Seite in den nordischen Ländern unterwegs. Um mich von der Landschaft zum Schreiben inspirieren zu lassen. Kannst du es auch sehen? Wie ich da so in den Dünen an der Nordsee sitze und die äußeren Bilder in innere wandle? Und dann auf ein Blatt Papier bringe?
Herzöffnung braucht Achtsamkeit
Eigentlich kann ich es nicht wirklich ausstehen… Dieses kleine Wörtchen ‚Achtsamkeit‘, von dem gefühlt die ganze Welt spricht. Vielleicht sollte ich aber besser sagen: „konnte ich nicht ausstehen“? Warum ‚konnte‘? Warum diese Vergangenheitsform? Naja … weil sich in den letzten Tagen etwas in mir geändert hat. Es hat mit meinem neuen Buch zu tun, das im September erscheinen wird und an dem ich gerade wild am Schreiben bin. Schlussphase vor Abgabe des Manuskripts… Da wird es (zumindest bei mir) nochmals hektisch… wobei Schreiben dabei hilft, Klarheit zu bekommen. Und genau eine solche habe ich puncto „Achtsamkeit“ bekommen.
Stille braucht Mut
… Ich, die die Stille doch so sehr liebt, hat plötzlich Respekt vor ihr. Wobei Respekt etwas anderes ist als Angst, denn ich weiß, dass die innere Stimme, die sich in der Stille Gehör verschafft, es trotz ihrer oft unerträglichen Ehrlichkeit immer gut mit uns meint. Stille braucht Mut. Weil ich dann sehe, was kommen wird. Unausweichlich. Weil es der Lauf der Dinge ist.
Klarheit braucht Selbstehrlichkeit
Bevor ich mit dir meine Gedanken über „Klarheit“ teile, erzähle ich dir zunächst die Geschichte vom Hasen und den Himbeeren. Vielleicht kennst du sie ja bereits. Ich weiß leider nicht, von wem sie stammt. Aber ich mag sie sehr, weil sie in wenigen Worten verdeutlicht, wie wir uns selbst im Weg stehen… Die Geschichte geht ungefähr wie folgt:
Auf seiner Suche nach etwas Leckerem zum Essen entdeckt ein Hase einen riesigen Himbeerstrauch. Die prallen, reifen Früchte locken im tiefsten Rot. Er hüpft und streckt sich nach ihnen. Und hüpft und hüpft und hüpft. ….









