Ach ja, was soll ich sagen? Wir Psychologen haben definitiv auch unsere Themen. Häufig wird uns ja nachgesagt, dass wir nur Psychologie studiert haben, um uns selbst zu therapieren. Mag sein. Mag aber auch nicht sein.
Mit vielen Konzepten aus der Psychologie habe ich mich übrigens lange schwergetan. Und tue es bei dem einen oder anderen immer noch. Vor allem bestimmte Begrifflichkeiten triggern mich – weil sie irgendwie nicht so richtig in mein Weltbild passen. Über meine zwiespältige Beziehung zur ACHTSAMKEIT habe ich ja vor kurzem erst einen Blogbeitrag geschrieben.
Warum ich mich mit dem Begriff Selbstliebe schwertue
Aber auch mit Selbstliebe tue ich mich schwer. Warum ich damit hadere? Irgendwie hört es sich für mich so hochtrabend an, so nach weichgespültem Selbsterfahrungs-Gedöns. Vielleicht hadere ich aber auch damit, weil ich mich auch mit dem Begriff „Liebe“ irgendwie schwertue. Zumindest was das Aussprechen a la „Ich liebe dich!“ angeht. Warum sollte mir also Selbstliebe leicht oder leichter fallen? Aber nur, weil ich die Begrifflichkeiten nicht mag, heißt das nicht, dass ich dem, was sich hinter diesen Worten so großartiges verbirgt, nicht zustimme. Ich würde es halt anders ausdrücken. Mit ein paar Worten mehr… Ungefähr so:
Ja, ich mag mich. Es gibt Dinge an mir, die finde ich super. Und freilich gibt es auch Dinge, die finde ich nicht so prall. Und ja, manchmal hadere ich auch mit mir. Aber zu dieser „Selbstliebe“ gehört wohl „Hadern“ einfach dazu. Man muss nicht mit allem „fein“ mit sich sein. Man muss nicht alle Dinge an sich mögen. Ich glaube, es geht auch darum, nach einem „Hader-Ausflug“ irgendwann mal wieder bei sich anzukommen und sich zu akzeptieren. Mit allen guten und auch weniger guten Seiten…. Außerdem wäre ich nicht die Tanja, wenn ich nicht folgenden klugen Spruch in meine Bücher und Kurse sagen würde: „Ich bin nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere mich gerne hätten!“ Und Selbstliebe braucht genau diese Akzeptanz:

Als ich mich selbst zu lieben begann…
Nun hast du bis hier hin gelesen – vielleicht liest du ja noch ein wenig weiter. Als ich über diesen Blogbeitrag nachgedacht habe, habe ich durchaus einiges an Zeit damit verbracht, darüber nachzudenken, ob ich sehr viele Gedanken zum Thema Selbstliebe mit dir teile. Ich habe mich dagegen entschieden. Warum? Weil ich glaube, dass dazu schon so viel geschrieben worden ist. Aber ich werde etwas anderes mit dir teilen… eines der schönsten Gedichte über die Selbstliebe, die ich je gelesen habe. Vielleicht kennst du es: Als ich mich selbst zu lieben begann. Die einen sagen, es stammt von Charly Chaplin. Andere hingegen sagen, Kim McMillan wäre die Autorin (Originaltitel: When I loved myself enough). Wie auch immer… ganz gewiss ist es eines der schönsten Gedichte, das ich je gelesen habe und ich stelle es dir von Herzen gerne als Download zum Lesen UND zum Anhören zur Verfügung.
Gedicht zum Lesen: Als ich mich selbst zu lieben begann
Gedicht zum Anhören: Als ich mich selbst zu lieben begann
Lass mich gerne wissen, was deine Gedanken zu diesem Gedicht sind. Meines Erachtens drückt es alles aus, was es zum Thema Selbstliebe zu sagen gibt…
PS – Postskriptum
Die fünfte Rauhnacht, die den Monat Mai symbolisiert, steht unter dem Thema Selbstliebe. Falls du meine Rauhnächtebücher kennst, dann weißt du, dass ich dir dort elementare Fragen stelle. Von der Anzahl der Worte gewiss kleine Fragen, die sich jedoch als große entpuppen, wenn wir in aller Selbstehrlichkeit darauf antworten. Fragen wie:
- Was schätzen deine Freunde an dir?
- Bist du dir eigentlich selbst eine gute Freundin und behandelst dich so, wie du deine besten Freunde behandeln würdest?
Denk mal drüber nach …
♥ ♥ ♥
Wenn du MEHR über ‚Selbstliebe‘ wissen möchtest, dann habe ich noch folgende wertvolle Hinweise für dich
In meinem Buch VORWÄRTS HEISST ZURÜCK ZU MIR dreht sich alles darum, wie du dich selbst mehr in den Fokus deiner Aufmerksamkeit stellen kannst. Es ist ein großartiges, aber durchaus herausforderndes Buch. Warum? Weil dich die Coachingmethoden, die ich dir im Buch liebevoll an die Hand gebe, gewiss an das eine oder andere deiner Kernthemen heranführt. In Begleitung geht ja vieles leichter, deswegen gibt es nun auch exklusiv bei SINNSUCHER den dazugehörigen Onlinekurs mit mir: ZURÜCK ZU MIR – VORWÄRTS INS LEBEN!
Selbstliebe und Selbstvertrauen haben übrigens eine Wechselwirkung. Sie können sich gegenseitig stärken, oder schwächen. In meinem Blogbeitrag FÜRS SELBSTVERTRAUEN BRAUCHT ES NICHT VIEL erfährst du, wie du mit filmischen Szenen und klitzekleinen Zielchen Selbstvertrauen gewinnen kannst.
Hallo Tanja , das Gedicht ist wunderschön und so passend für sovieles was in den letzten Jahren in meinem Leben war und noch ist . Ich bin auf dem Weg und das fühlt sich gut an und ja ich hadere oft , weil ich nicht weiß was richtig oder falsch ist für mich aber ich darf lernen und das ist gut . Danke für das Gedicht , ich werde es mir ausdrucken . Herzliche Grüße Melanie mit der Mütze 😉
Hallo, liebe Melanie mit der Mütze… 😉
ich freue mich, dass dir das Gedicht guttut. Dieses „Hadern“… ja, diese Phase ist echt herausfordernd. Und danach denkt man dann „Warum habe ich mich nicht schon früher entschieden…“
Alles Liebe und bis zur nächsten Mützenbegegnung.
LG – Die Tanja